Pressemitteilung 1 zur Demo am 11. April

Ausstieg aus der Atomenergie – Aktionsbündnis Bremervörde ruft zu Demonstration auf  Seit der Katastrophe und der atomaren Bedrohung im japanischen Fukushima demonstrieren in Bremervörde wöchentlich viele engagierte Bürger. Sie zeigen Solidarität mit den japanischen Opfern, und fordern den sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft. Jeden Montag um 18 Uhr treffen sie sich zu einer Mahnwache vor der Liboriuskirche. Für den kommenden Montag, den 11. April, ruft das „Aktionsbündnis Bremervörde“ zu einer Demonstration auf.

Den Menschen wird gerade – wieder einmal – dramatisch vor Augen geführt, wie gefährlich und unbeherrschbar die Atomkraft ist„, so Jens von Borstel vom Aktionsbündnis. „Jetzt gilt es klar Stellung zu beziehen gegen die Nutzung dieser extrem gefährlichen Technologie. Dabei dürfen wir vor allem nicht den Fehler machen, uns jetzt zurückzulehnen und auf die Lippenbekenntnisse aus Politik und Wirtschaft zu vertrauen.“

Denn was passiert, wenn das aktuelle Entsetzen und die Empörung nachlassen? Die Energiekonzerne bringen sich bereits jetzt wieder in Stellung. Die laufenden Reaktoren garantieren den Konzernen riesige Profite, den Menschen garantieren sie dagegen das sogenannte „Restrisiko“. Die Betreiber versichern jedoch weiterhin, die deutschen AKWs seien die sichersten der Welt und Deutschland sei mit Japan nicht vergleichbar.

Die Liste der Störfälle in deutschen AKWs ist dagegen lang. Über 4000 Störfälle wurden bislang an das Bundesamt für Strahlenschutz gemeldet.  Darunter Materialschäden, Kurzschlüsse, Brände und Wasserstoffexplosionen. Sicher klingt das nicht, angesichts der enormen Gefahr, welche von dieser Technologie ausgeht. Die Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel stehen seit über 3 Jahren still, weil der Betreiber Vattenfall die Störfälle nicht in den Griff bekommt. Spätestens hier kommen Zweifel an der angeblichen Beherrschbarkeit der Atomkraft auf.

Aber auch die Politik legt sich bisher nicht fest, sondern wartet erst einmal die Stimmung ab. Die vier großen Energiekonzerne, welche Deutschland unter sich aufgeteilt haben, hatten immer einen sehr großen Einfluss auf die Politik. Aufgrund wechselseitiger Interessen konnten sie sich auf staatliche Unterstützung stets verlassen. Die erst vor kurzem beschlossene Laufzeitverlängerung brachte der Energiewirtschaft zusätzliche vertragliche Garantien – teilweise in Geheimverträgen. Diese Verträge werden uns allen noch teuer zu stehen kommen, denn darauf werden die Konzerne pochen. Ein grundlegender Wechsel ist also auch von der Politik nicht zu erwarten. Jedenfalls nicht ohne erheblichen Druck von unten.

Aktuell hat die EU Kommission heimlich, still und leise die ‚Katastrophengrenzwerte’ für Lebensmittel in Kraft gesetzt. Das heißt, dass Nahrungsmittel jetzt deutlich höher radioaktiv belastet sein dürfen als im Normalfall. Die Grenzwerte für Cäsium wurden zum Teil verdoppelt, für Lebensmittel wie Fischöl und Gewürze sogar verzwanzigfacht. Diese Grenzwerte sind übrigens deutlich weniger streng als in Japan.

Reagiert die Politik heute so, wie nach vergangenen Katastrophen, zum Beispiel Harrisburg, Tschernobyl oder dem Beinahe-GAU im schwedischen Forsmark im Jahre 2006, dann lautet die Devise schon sehr bald: „Weitermachen“.

Wir müssen nun dauerhaft zeigen, dass ein ‚Weiter so‘ mit uns nicht mehr machbar ist!„, so Jens von Borstel weiter. „Dabei sind sowohl Massenveranstaltungen, wie die Großdemonstrationen mit 250.000 Mensche vor 2 Wochen, als auch die kleineren Aktionen vor Ort sind sehr wichtig.

Sämtliche Aktionen, die in Bremervörde und bundesweit in hunderten anderen Städten stattfinden, werden bei ausgestrahlt.de, dem momentan wichtigsten Organisator von Anti-Atom-Demos, gemeldet, ins Netz gestellt und die jeweiligen Teilnehmerzahlen registriert.

Das Aktionsbündnis Bremervörde freut sich über alle engagierten Menschen, die Mahnwachen und Demonstrationen in Bremervörde unterstützen und sich einbringen. Nur gemeinsam, mit langem Atem und massenhaft können wir den nuklearen Wahnsinn stoppen und den Atomausstieg durchsetzen. Denn: Sicher ist nur das Risiko!“

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